Unterstützung aus der Luft: Freiwillige Feuerwehr Zetel erhält Multicopter



Die Feuerwehr Zetel beschreitet künftig ein ganz neues Element. Durch die Anschaffung eines Multicopters (umgangssprachlich auch Drohne genannt) können viele Einsätze noch effizienter und sicherer abgearbeitet werden.


Immer mehr Feuerwehren berichten von positiven Erfahrungen bei Einsätzen, die von einer Feuerwehrdrohne unterstützt werden. Auch die Feuerwehr Zetel konnte bei einem Brand im Waldgebiet im Juli 2019 den Brandherd mit Hilfe eines Multicopters zügig ausfindig machen.

Die Einsatzmöglichkeiten eines Multicopters sind sehr weitreichend. Der Copter kann Bilddaten liefern, die den Einsatzleiter in der Lagefeststellung unterstützen. Auch zur Dokumentation bei Großschadenslagen für Einsatzleitung oder Krisenstäbe ist der Copter bestens geeignet. Die integrierte Wärmebildkamera ermöglicht die Lokalisierung von Glutnestern oder kann zur Unterstützung bei Personensuchen eingesetzt werden. Bei Gefahrguteinsätzen kann eine erste Lageerkundung aus sicherer Distanz vorgenommen werden, um Einsatzkräfte nicht durch Gefahrstoffe oder Strahlenquellen zu gefährden.

Eine „Feuerwehrdrohne“ kann in Bereiche eindringen, die für den Menschen zu gefährlich oder nicht erreichbar sind. Eine Drone schließt dabei die Lücke zwischen einer Drehleiter und einem Hubschrauber. Sie sind schneller und kostengünstiger verfügbar als Hubschrauber und übertreffen Drehleitern deutlich in ihrer erreichbaren Höhe.

Am 06. Juni 2020 wurde der Multicopter durch Christian Wegener und Benjamin Roos von der Firma BITinfo aus Mainz an die Feuerwehr Zetel übergeben. Außerdem haben die Fachleute ihre Kenntnisse und Erfahrungen in einer mehrstündigen Schulung an die Zeteler Einsatzkräfte weitergegeben.

Bei dem Multicopter handelt es sich um eine DJI Mavic 2 Enterprise.

Das Kamera- und Wärmebild kann in Echtzeit auf einem Monitor im Einsatzleitwagen dargestellt werden. An den Copter kann außerdem ein kleiner Scheinwerfer montiert werden. Auch ein kleiner Lautsprecher kann aufgebaut werden, mit dem Durchsagen mit bis zu 100dB übermittelt werden können. Der Copter kann eine Geschwindigkeit von bis zu 72 km/h erreichen und hat pro Akku eine Einsatzzeit von ca. 30 Minuten. Durch die GPS-Unterstützung hält die Drohne auch bei Seitenwinden ihre Position. Zum Absuchen von definierten Flächen kann die Drohne eine vorgegebene Route automatisiert abfliegen.

Die Anschaffungskosten des Multicopters betrugen ca. 5000€. Finanziert wurde der Copter durch eine großzügige Spende durch Daniela Rudolph von der Zeteler Firma „Lebenswege“  sowie der Firma HSM Wirtschaftsprüfer & Steuerberater Varel und Dr.Sundermeier & Seydlitz Varel. Die restlichen Kosten werden durch den Förderverein der Orts- und Jugendfeuerwehr Zetel e.V. getragen. Die Multicopter-Gruppe der Feuerwehr Zetel ist zurzeit in der Übungsphase, um sich auf verschiedene Einsatzszenarien vorzubereiten. Sobald die vorbereitenden Übungsflüge abgeschlossen sind, wird sich die Gruppe einsatzbereit melden und kann dann über die Rettungsleitstelle Wilhelmshaven/Friesland alarmiert werden.

Kai Lüken,
Pressesprecher Feuerwehr Zetel


Veröffentlicht am: 10.07.2020

Kategorie: Nachrichten